Grundsatzpapiere

Die FGPG hat bis dato fünf Grundsatzpapiere verfasst, die verschiedene Aspekte Palliativer Geriatrie in den Fokus stellen:

  1. Grundsatzpapier zur Palliativen Geriatrie allgemein (2018)
  2. Selbstbestimmung und Autonomie in der Palliativen Geriatrie (2019)
  3. Total Pain in der Palliativen Geriatrie (2020)
  4. Bildung in der Palliativen Geriatrie – was sollte gelehrt und gelernt werden? (2021)
  5. Sterbewünsche in der Palliativen Geriatrie (2022)
  6. Lebens- und Therapiezielfindung – Interprofessionelle Umsetzung bei und mit hochbetagten Menschen (2023)

Die Schriften sind Ergebnis eines intensiven inhaltlichen Prozesses der Mitglieder aus den verschiedenen Ländern und spiegeln die verbindenden und gemeinsamen Haltungen, Ansichten sowie Positionen wider.

Nachfolgend finden Sie eine inhaltliche Zusammenfassung der Grundsatzpapiere sowie einen Link zu dem jeweils vollständigen Dokument als PDF.

Eine Druckversion erhalten Sie kostenfrei über unser Sekretariat. Nehmen Sie dafür gerne Kontakt mit uns auf!

Darüber hinaus hat die FGPG folgende Empfehlungen  veröffentlicht:

 

 

Grundsatzpapier „Palliative Geriatrie“

Zusammenfassung

Palliative Geriatrie ist ein ganzheitlicher, interprofessioneller Betreuungsansatz mit dem Ziel, multimorbiden hochbetagten Menschen mit und ohne Demenz bis zuletzt ein gutes Leben zu ermöglichen und ihren Angehörigen in schweren Zeiten beizustehen. Der Bedarf dafür besteht, wenn fortschreitende chronische Erkrankungen zu so schwerwiegenden Leistungseinbußen und körperlich-seelischer Vulnerabilität geführt haben, dass die Betroffenen vermehrt auf die Hilfe und Unterstützung anderer angewiesen sind. Der Ansatz der Palliativen Geriatrie basiert auf einer Haltung empathischer Zuwendung und bedingungsloser Wertschätzung sowie auf dem Willen, Leid zu lindern und ist in jedem Betreuungssetting umsetzbar.

Gelingende Kommunikation und das Herstellen tragfähiger Beziehungen sind die unabdingbaren Prämissen um herauszufinden, was multimorbide Hochbetagte schmerzt und belastet. Dazu ist es erforderlich, genau zu beobachten, empathisch zuzuhören, zu antworten und nachzufragen. Im Fokus steht der ganze Mensch. Behandlung und Betreuung orientieren sich nicht an seinen Diagnosen, sondern an den psychischen und physischen Problemen, die ihm das Leben schwer machen. Dazu braucht es ein fachlich und menschlich kompetentes interprofessionelles Team.

In einer Zeit, in der wirtschaftliche Überlegungen häufig für bedeutsamer gehalten werden, als das Wohl von Personen, ist Palliative Geriatrie aufgerufen, gleichermaßen für die Rechte vulnerabler hochbetagter Menschen auf ein gutes Leben bis zuletzt einzutreten, wie die angemessene Würdigung und Entlohnung aller in der Altenhilfe Tätigen einzufordern.

Begegnungsstätten für alte Menschen in den Stadtteilen; Kommunen sollen lernen verständnisvoller mit Menschen mit Demenz umzugehen. Palliative Geriatrie unterstützt und fördert daher ein soziales Umfeld, das für alte Menschen sorgt. Dazu braucht es die Bereitschaft der Gesellschaft und eine große gemeinschaftliche Anstrengung.

Hier finden Sie das Grundsatzpapier in der 2020 aktualisierten 2. Auflage als PDF in einer Textversion.

In einer gelayouteten Version finden sie das Grundsatzpapier Palliative Geriatrie hier.

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Grundsatzpapier „Autonomie und Selbstbestimmung im Blick auf die Palliative Geriatrie“

Zusammenfassung

Die Selbstbestimmung als Teil des Autonomieprinzips spielt gesellschaftlich gegenwärtig eine besondere Rolle. Es wird weithin angenommen, dass sie ein wesentlicher Aspekt des Menschseins ist, für Menschen mit Demenz ebenso wie für alle anderen. Damit verbunden ist mitunter eine Überbetonung der Selbstbestimmung, übersehen wird dabei oft die wechselseitige Abhängigkeit von Menschen. Im hohen Alter und in der Demenz nehmen Verletzlichkeit und Abhängigkeit zu, dennoch kann Selbstbestimmung im Sinne von „relationaler Autonomie“ gelebt werden.

Die Selbstbestimmung eines Menschen anzuerkennen, bedeutet, ihn in seiner Würde zu achten. Palliative Geriatrie setzt sich dafür ein, dass hochbetagte Menschen bis zuletzt ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen können. Durch rechtzeitige und vorausschauende Planung kann es den Betreuenden gelingen, auch dann im Sinne der Betroffenen zu handeln, wenn diese nicht mehr selbst entscheiden können. Es gehört zu den wesentlichen Aufgaben von Palliativer Geriatrie, alte Menschen stets ernst zu nehmen und ihnen auch und gerade dann empathisch zuzuhören, wenn sie sich wünschen, zu sterben.

Ebenso wichtig, wie die Sorge für die Selbstbestimmung der Betroffenen, ist es, berechtigte Ansprüche der professionell Sorgenden, der Angehörigen und Bezugspersonen zu respektieren. Palliative Geriatrie setzt sich daher ebenso für adäquate Rahmenbedingungen und Ressourcen für die Betreuung hochbetagter Menschen ein, wie für die Schaffung entsprechender Arbeitsbedingungen und Reflexionsräume für die Menschen, die sie betreuen.

Hier finden Sie das überarbeitete Grundsatzpapier in der 2. Auflage in einer pdf-Version:
in gelayouteter Version: Grundsatzpapier Autonomie und Selbstbestimmung_Layoutversion

in einer Textversion: Grundsatzpapier Autonomie und Selbstbestimmung in der Palliativen Geriatrie_Textlayout

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Grundsatzpapier „Total Pain in der Palliativen Geriatrie“

Zusammenfassung

Das Konzept von Total Pain wurde in den 1960er Jahren von Cicely Saunders geprägt. Es ist auch für die Palliative Geriatrie von großer Bedeutung. Gerade für hochbetagte Menschen ist Schmerz ein ausnehmend wichtiges Thema. Es ist davon auszugehen, dass alle Hochbetagten Bekanntschaft mit jeder Form von Schmerz gemacht haben, mit körperlichem, seelischem, sozialem und spirituellem Schmerz. Das Erkennen und Behandeln starker bis unerträglicher körperlicher Schmerzen hat Priorität vor allen anderen Maßnahmen. Dazu ist entsprechendes Fachwissen erforderlich, insbesondere was die Besonderheit von medikamentöser Schmerztherapie für hochbetagte Menschen und nichtmedikamentöser Maßnahmen bei chronischem Schmerz betrifft. Aber auch die „Sinnfrage“ als Ausdruck von spirituellem Schmerz stellt sich im hohen Alter oft mit großer Dringlichkeit. Durch Zuwendung und Aufmerksamkeitslenkung sowie durch Berührung und Achtsamkeit kann das Leid gelindert werden. Eine lebendige Hospiz- und Palliativkultur in der Einrichtung oder im ambulanten Dienst fördert die Umsetzung von Total Pain im besten Interesse der hochbetagten Menschen.

Hier finden Sie das Grundsatzpapier als PDF in einer Textversion „Total Pain in der Palliativen Geriatrie“.

Als Layoutversion finden Sie das Grundsatzpapier Total Pain hier.

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Grundsatzpapier „Bildung in der Palliativen Geriatrie – was sollte gelehrt und gelernt werden?“

Zusammenfassung

Das Grundsatzpapier widmet sich den Prinzipien an denen sich Lehren und Lernen in der Palliativen Geriatrie in Zukunft orientieren soll. Das Lernen ist problembasiert und praxisbezogen und orientiert sich am Vorbild. Aus-, Fort- und Weiterbildung braucht berufsgruppen- und settingübergreifende Formate. Bildung soll zuallererst die Entwicklung der unverzichtbaren Haltung fördern, die Fähigkeit und Bereitschaft zur Kommunikation, zum echten Interesse am Du wecken. Dazu ist es wichtig, auch die Gefühlsebene anzusprechen. Der bewusste Umgang mit der Sprache ist ein wichtiger Aspekt guter Bildung. Bildung in der Palliativen Geriatrie vermittelt Haltung, Fertigkeiten und Wissen zu den Themen Kommunikation und Beziehung, Total Pain, Ethik und Selbstbestimmung / Autonomie, Ernährung und ablehnendes Essverhalten, Alltagsgestaltung, Sterbebegleitung, Abschied / Rituale und Trauer, Angehörigenarbeit, Interdisziplinäre und settingübergreifende Zusammenarbeit.

Hier steht Ihnen das Grundsatzpapier als PDF zum Download zur Verfügung:

in der Layoutversion „Bildung in der Palliativen Geriatrie- was sollte gelehrt und gelernt werden?“

in einer Textversion „Bildung in der Palliativen Geriatrie – was sollte gelehrt und gelernt werden?

Grundsatzpapier „Sterbewünsche in der Palliativen Geriatrie“

 

Sterben und Tod sind für alte Menschen ein naheliegendes Thema. Für Hochbetagte kann Sterben eine wünschenswerte Perspektive und gute Lösung für ihr immer schwieriger werdendes Leben sein. Sie haben oft weniger Angst vor dem Tod als vor der Zeit bis dahin. Palliative Geriatrie setzt sich für einen verlässlichen, kompetenten und empathischen Umgang mit alten Menschen in der letzten Lebensphase ein und stellt sich gemeinsam mit den Betroffenen der Auseinandersetzung mit Sterben und Tod.
Fachlichkeit, Mitmenschlichkeit und Solidarität bilden die Basis palliativgeriatrischen Handelns. Dazu gehört es auch, Menschen ernst zu nehmen und ihnen zuzuhören, wenn sie sich wünschen zu sterben. Hinter „vordergründigen“ Sterbewünschen können mitunter verdeckte Sorgen, Ängste und Bedürfnisse stecken, die gehört, verstanden, besprochen und beantwortet werden wollen.

Hier steht Ihnen das Grundsatzpapier als PDF zum Download zur Verfügung:

in einer Textversion: Sterbewünsche in der Palliativen Geriatrie

Hier finden Sie die Layoutversion als PDF: Sterbewünsche in der Palliativen Geriatrie

 

Grundsatzpapier „Lebens- und Therapiezielfindung in der Palliativen Geriatrie“

Zusammenfassung

Im Fokus steht die möglichst frühzeitige, den Bedürfnissen der Menschen entsprechende Lebens- und Therapiezielfindung, die ihre Wünsche und Ziele jederzeit respektiert und ihnen ermöglicht bis zuletzt dort zu leben, wo sie zu Hause sind. Sie enthält die kontinuierliche medizinische Therapiezielfindung, unter Berücksichtigung der Ziele in der täglichen Pflege und Unterstützung. Mitgliederakademie und Grundsatzpapier gehen der Frage nach: Welche Bedingungen, Sprache, Kommunikationsformen müssen wir finden, damit die Umsetzung gelingt und wer ist daran beteiligt?

Hier steht Ihnen das Grundsatzpapier als PDF zum Download zur Verfügung:

in einer Textversion: Lebens- und Therapiezielfindung – Interprofessionelle Umsetzung bei und mit hochbetagten Menschen

Eine Layoutversion finden Sie hier zum Downloaden.